Das dritte Projekt des Toneo-Orchester ist zu Ende gegangen – und immer noch drehte sich vieles um Inzidenzen, und die guten Neuigkeiten waren die negativen.
Aber die gute Nachricht voraus: Es sind nach zwei fantastischen Probenwochenenden in München und Bad Schussenried tolle Konzerte draus geworden – wieder einmal darf man auf das Orchester stolz sein. Dabei machten nicht nur die regelmäßig eintrudelnden Hiobsbotschaften über diesen und jenen positiven Test dem Orgateam zu schaffen, sondern auch sonst konnte das Toneo und seine Musikerinnen echte Professionalität unter Beweis stellen:
Kalt und dunkel ging es nämlich am Samstag, den 23.4. in St. Maximilian zu – der erhoffte warm-sonnige April war größtenteils ausgeblieben, sodass es in der Kirche wenig gemütliche 13 Grad hatte. Solist Louis Vandory bemerkte nur leicht übertrieben: “als käme man in eine Eishöhle”. Natürlich war seinem gewohnt energetischen Spiel in Prokofievs Violinkonzert Nr. 1 davon nichts anzumerken. Die knapp 200 Besucher der coronakonform gefüllten Kirche wunderten sich über die guten Augen der Geigen in den ersten Reihen. Zwar war im großen Kirchenraum nicht alles ganz präzise zusammenzubringen, aber insgesamt schafften es die Musiker doch hervorragend, das Beste aus den Bedingungen zu machen und vertraute auch bei schweren akustischen Verhältnissen ganz auf Sebastian Gunkels Schlag. Und das, obwohl Brahms es einem in der zweiten Sinfonie alles andere als einfach macht, die schweren Zählzeiten zu finden!
Umso mehr war dann das zweite Konzert im Kultur- und Tagungszentrum Murnau am Staffelsee ein Genuss. Das Publikum war zwar deutlich kleiner, dafür umso begeisterter – dem Orchester gelang aber auch so gut wie alles – besonders Lutoslawskis Kleine Suite profitierte sehr von der trockeneren Akustik. Nicht einmal der Steg der Konzertmeisterin flog raus (ach ja, das war natürlich am Vorabend zu allem Überfluss auch noch passiert). Entsprechend glücklich war die Stimmung im Anschluss – so ein Konzert bei Zimmertemperatur macht doch auch Spaß. Nur die Blechbläser hatten noch nicht genug und spielten nicht nur im Wirtshaus, sondern auch im Zug zurück nach München mit erlesener Festzeltmusik auf .